Über 200 Einsatzkräfte üben den Ernstfall unter realistischen Bedingungen.
Der gestrige Samstag begann für Helfer und Führungskräfte des DRK Kreisverband im Ennepe-Ruhr- Kreis bereits um 5 Uhr in der Frühe.Die Einsatzkräfte der Einsatzeinheit EN 02 besetzten Ihre Fahrzeuge für die anstehende Übungslage auf dem Übungsgelände des Institut der Feuerwehren in Münster.
Um Punkt 6.00 Uhr traf sich die Einsatzeinheit an Ihrem Sammelpunkt, der DRK- Rettungswache in Sprockhövel. Dort wurden erste Informationen an die Helfer ausgegeben, sowie Einsatzaufträge an die Gruppenführer verteilt.
Erstes Marschziel war die Raststätte Lichtendorf, wo man sich mit der Einsatzeinheit des befreundeten Kreisverbands Wuppertal, sowie Einheiten der Feuerwehren Wetter / Ruhr, Gevelsberg, Dortmund, Unna und Schwerte traf. Die Einsatzeinheit des DRK Wuppertal hatte sogar Gasthelfer des DRK- Kreisverband Köln mitgebracht.
Dort angekommen konnten die Helfer Dank der perfekten Vorbereitung unseres Verpflegungstrupps um unsere Feldköche Axel Figge und Tobias Hagebölling, ein Frühstück zu sich nehmen.
Bereits direkt nach dem Eintreffen auf dem Gelände wurden die ersten Einsatzaufträge abgearbeitet. Die Gruppenführer der Einheiten hatten die Aufgabe, die Raumordnung zu übernehmen, damit die Einheiten sich nicht gegenseitig behindern und bei Bedarf sofort einen Einsatz übernehmen konnten. Diese Aufgabe war durchaus nicht einfach bei so vielen Fahrzeugen auf so engem Raum, wurde jedoch durch die Führungskräfte trickreich gelöst.
Kaum angekommen wurden die ersten Rettungskräfte in Übungslagen der einzelnen Feuerwehreinheiten eingebunden, bevor die seit Monaten geplante große Einsatzübung startete. Ein Zug ist gegen einen PKW geprallt, wobei sich nicht nur die Insassen des PKW schwer verletzten, sondern auch Fahrgäste in den Zugabteilen z.T. schwer verletzten.
Die Übungsleitung der Feuerwehr Wetter hatte ein Szenario geschaffen, welches im Rahmen einer Übung kaum realistischer hätte sein können. Mit viel Aufwand wurde unter anderem eine Leitstelle durch einen ELW 2 geschaffen, die Fahrzeuge wurden wie in der Realität durch diese Zeitversetzt in den Einsatz geschickt. Die Führungsstrukturen wurden komplett dargestellt. 3 Notärzte, 1 Leitender Notarzt, sowie ein organisatorischer Leiter Rettungsdienst waren unter anderem beteiligt.
In verschiedenen Abschnitten arbeiteten die Einheiten von Feuerwehr, Rettungsdienst und der Einsatzeinheiten Hand in Hand. Natürlich funktionierte nicht alles Reibungslos auf Anhieb. Dennoch haben die Helfer und Führungskräfte, die in dieser Zusammensetzung noch nie miteinander gearbeitet haben, eine überragende Leistung gezeigt. Aufgetretene Probleme wurden souverän gelöst. Das realistische Szenario ließ die Unterschiede zwischen einer Übung und einem Realeinsatz vielfach verschwimmen, so dass die Helfer oftmals bis an Ihre Grenzen kamen. Nach über 3 Stunden wurde die Übung dann unterbrochen und sofort ausgewertet und besprochen.
Nach der Mittagspause folgten weitere Übungen im kleineren Rahmen. Die vorangegangene Großübung wurde aufgegriffen um die Besonderheiten einer Verletztenablage zu besprechen. Sichtung und Kategorisierung von Patienten war ebenso Thema wie der Ablauf innerhalb eines Behandlungsplatzes. Und beinahe nebenbei wurden Wohnungsbrände und Verkehrsunfälle mit mehreren Verletzten geübt.
Gegen 18 Uhr waren die Einheiten letztlich wieder an Ihren Standorten zurück. Feierabend war jedoch noch lange nicht. Bis in den späten Abend wurden Fahrzeuge und Materialien gereinigt, aufgefüllt und Einsatzbereit gemacht.
Ein anstrengender Tag ging nach über 12 Stunden erfolgreich zu Ende.
Unser Dank gilt allen Helfern, die sich so engagiert und diszipliniert mit uns in diesen Übungstag eingebracht haben. Mit Stolz können die Führungs- und Leitungskräfte im Kreisverband auf gut ausgebildete und motivierte Helfer schauen.
Die wichtigste Aufgabe des Tages hatten diesmal Tobias Hagebölling und Axel Figge, die Feldköche des DRK Sprockhövel! Sie sorgten nicht nur für ein tolles Frühstück auf der Raststätte Lichtendorf, sondern auch für ein frisch zubereitetes, leckeres Mittagessen. Eine logistische Meisterleistung für so viele hungrige Helfer!
Ganz besonderer Dank gilt der Feuerwehr Wetter, Löschgruppe Grundschöttel für die erneute Einladung zur Teilnahme an Ihrem Übungstag auf diesem Gelände zu dem Einheiten des DRK normalerweise keinen Zugang finden. Die Wertschätzung und Anerkennung der Führungs- und Einsatzkräfte der beteiligten Feuerwehren war außergewöhnlich und für uns nicht selbstverständlich! Dieser Tag sollte uns als Beispiel guter Zusammenarbeit über die Grenzen aller Städte, Kreisgrenzen und Hilfsorganisationen hinweg dienen. Von guten Kontakten zwischen den Feuerwehren und den Hilfsorganisationen profitieren alle Helfer, wie dieses Beispiel eindrucksvoll zeigt.
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Markus Wienert